
Sijay Birgit Preu
Ich wurde am 01.06.1970 in München geboren. Meine WHKD Laufbahn begann 1984 in einem kleinen Fitnesscenter in Lübeck unter der Leitung von Assistenztrainer Manfred Tornow. Als die Gruppe dort aufgelöst wurde, wechselte ich über zur Kung Fu Academy Lübeck, wo ich für die nächsten sechs Jahre von Sifu Michael Timmermann ausgebildet wurde. Während dieser Zeit nahm ich erfolgreich an vielen Turnieren teil und wurde Mitglied des Schulteams. Nach abgeschlossener Berufsausbildung zur Büro/Schifffahrtskauffrau packte mich das Fernweh und ich beschloss 1991 (ursprünglich angedacht für ein Jahr) nach Fresno (Zentralkalifornien, USA) zu reisen, um meinen beruflichen und persönlichen Horizont zu erweitern. Als Blaugurt trainierte ich hin und wieder bei Sifu Bill Owens in Oakland (2 ½ Std. Entfernung) und fügte einen traditionellen Kung Fu Stil, den Choy Li Fut, welcher von Sifu Fred Spencer in Fresno und seinem Lehrer Meister Doc Fai Wong in der Chinatown in San Francisco unterrichtet wurde, hinzu. Ein Höhepunkt aus dieser Zeit war meine Teilnahme an der Chinese New Year Parade in San Francisco. Es war zwar interessant einen klassischen und einen modernen Stil vergleichen zu können, dennoch aber vermisste ich das WHKD Kung Fu im Rahmen einer WHKD Schule weiter zu lernen. 1992/93 beschloss ich also mein Universitätsstudium nach Salem, Oregon zu verlegen, um so bei Sifu Al Dacascos in seiner Kung Fu Schule in Portland, Oregon trainieren zu können. 1994 erlangte ich dann meinen Schwarzgurt unter Sifu Al Dacascos in Los Angeles. 1996 war auch mein 1. akademischer Grad geschafft (Bachelor of Science in Psychologie). Es folgte ein Umzug nach Portland und noch mehr Training, Öffentlichkeitsarbeit für die Kung Fu Schule (Good Neighbor Day Paraden, Projektwochen für Schüler), etliche Turniere in Oregon, Kalifornien, Washington, Las Vegas, Vancouver in Kanada, und Hawaii. In der Schule assistierte ich Sifu Al im Unterricht und mit dem Demoteam. Einer der vielen Höhepunkte aus der Zeit war die Bekanntschaft mit Großmeister Cacoy Canete und seinem Escrima Stil Doce Pares. Aber auch die Tatsache, dass fast jedes Jahr Kung Fu Leute aus Deutschland zu Besuch kamen, bzw. ich nach Deutschland flog, war von großer Bedeutung für mich. So brach der Kontakt nie ab, und beide Welten blieben und sind bis heute in mir vereint. Beruflich erzielte ich im Jahre 2000 dann meinen Master of Social Work (Dipl. Sozial-Pädagogin). Während des Studiums habe ich in verschiedenen Einrichtungen gearbeitet, die sich mit dem Thema der Gewalt an Frauen und Kinder therapeutisch und gesellschaftlich beschäftigten. 2000 arbeitete ich zusätzlich zu meinen zwei anderen Berufen ehrenamtlich für das Portland Police Bureau im Women Strength Programm als Selbstverteidigungslehrerin für Frauen und Mädchen. Es gibt wohl kaum ein anderes Thema, welches ich beruflich, im Training, und im Studium so verknüpft habe wie dieses. 2002 wurde mir der 2. Meistergrad verliehen. Bei meinem letzten Turnier in Vancouver, Kanada im März 2002 qualifizierte ich mich mit meiner Waffenform und erhielt eine Einladung dem kanadisch-amerikanischen Wu Shu Team beizutreten, um an der Weltmeisterschaft in Hawaii teilzunehmen. In dem Jahr hatte ich mich aber auch aus verschiedenen Gründen dafür entschieden, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Nach 11 aufregenden, intensiven und zweifellos lehrreichen Jahren in den USA kehrte ich im Mai 2002 nach Deutschland zurück und begann einen neuen Lebensabschnitt mit Sifu Niklas Schmidt in Lüneburg. Gemeinsam gehen wir den Weg der Kampfkünste weiter und hoffen unseren Sohn Henry (geb. 2006) irgendwann einmal dafür begeistern zu können, was uns einst zusammengeführt hat.