30.09.2023 – Fortbildung „Energiearbeit im Wun Hop Kuen Do“
Seminar „ Innere Energiearbeit und Struktur im Wun Hop Kuen Do“
Am 30. September bot Sifu Kai ein sehr interessantes Seminar zum Thema innere Energiearbeit und Struktur im WHKD an.
Sifu Kai praktiziert seit 1994 Chen Taiji, und ist seit 2020 Meistergradträger und unterrichtet diese Kampfkunst seit 1998.
Es war das erste Seminar mit diesem Inhalt und es verdeutlichte, wie wichtig die Verbindung vom inneren und äußeren Kung Fu (bzw. der Kampfkünste im Allgemeinen) ist.
Sifu Eric eröffnete den Tag und wir begannen um 11 Uhr in einer kleinen Runde von 7 Teilnehmern.
Die Turnhalle in Bad Bramstedt war schon gut eingerichtet mit Flipchartpapier an der Wand.
Dort zeichnete, schrieb und erklärte Sifu Kai am Anfang und auch zwischen den praktischen Übungen, den theoretischen Hintergrund.
Eine der Übungen war die „Stehende Säule“. Dazu wird das Gewicht ganz gleichmäßig auf beide Füße verteilt, die Augen geschlossen, der Körper wird gerade aufgestellt, aber entspannt. Wir spürten in uns hinein, ob wir gerade stehen und versuchten uns von der Außenwelt nicht ablenken zu lassen. Klingt alles sehr einfach und ist doch so schwer.
Sifu Kai ging zu jedem/r Schüler/in und korrigierte die Haltung. Sehr spannend, was man selbst als geraden Stand empfindet…
Sifu machte auch eine zweite Runde und wir bemerken, dass er fast immer genau das Gleiche korrigierte, wie ca. 10 Minuten vorher. Der Körper fällt so schnell wieder in seine gewohnten Strukturen!
Wir standen insgesamt ca. 30 Minuten. Uns kam das allerdings nicht so lange vor. Wer übrigens jetzt denkt, dass sei nicht anstrengend, irrt sich gewaltig. Die Beine brennen, der Körper schwitzt und der Geist ist mit sich selbst und der Ruhe konfrontiert, was wir oft im Alltag vermeiden.
Nach dieser Übung machten wir eine kurze Feedbackrunde. Oft deckten sich unsere Erfahrungen.
Die zweite praktische Übung, die wir trainierten, war das „Vorwärts Schreiten“.
Schwerpunkt leicht abgesenkt, Körper entspannt und durchlässig, Fuß für Fuß in ganz langsamen aufmerksamen Schritten gingen wir vorwärts. Das Körpergewicht ruht so lange auf einem Bein, bis der andere Fuß abgesetzt ist. Dann wird das Gewicht vollständig verlagert und erst dann wird der hintere Fuß angehoben.
Das klappte bei uns allen relativ gut, sodass wir die Arme noch dazu nehmen durften. Das überforderte uns dann doch und es waren einige kreative Abwandlungen der Übung dabei 😉
Sehr eindrucksvoll und anschaulich was die Arbeit mit der inneren Energie und Körperstruktur ausmachen kann, war die Limpo, die Sifu Kai uns zeigte unter dem Aspekt eben dieser Fähigkeiten.
Taiji ist nicht, sich langsam zu bewegen! Die Bewegungen werden von der Körpermitte geführt, die Gelenke sind energetisch miteinander verbunden und das Netz der Verbindungen wird immer feiner und effektiver je mehr trainiert wird. Somit werden auch die Techniken genauer und energetisch und effektiver!
Gegen 14 Uhr kamen wir zum Ende des Seminars und Sifu Kai erzählte, dass sich SGM Al Dacascos sehr wünscht, dass die inneren Kampfkünste in das WHKD integriert werden. Das Seminar war ein sehr guter Start und ich hoffe, dass es noch weitere geben wird.
Ich möchte sehr gerne an dieser Stelle alle motivieren sich mit der inneren Energiearbeit zu beschäftigen. Zumindest mal ausprobieren! Denn nur wer sich ein eigenes Bild macht, kann für sich entscheiden, ob er/sie das innere WHKD-Kung-Fu auch im hohen Alter praktizieren möchte.
Vielen Dank an Sifu Kai und Sifu Eric für die super Organisation und Durchführung!
Sijay Christiane (Rümpel)